Anbau und Aufzucht des Hericium erinaceus

Hericium erinaceus wird insbesondere in China und Japan angebaut und professionell gezüchtet.

Zusätzlich zu der traditionellen Aufzucht der Pilzbrut auf totem Holz, werden in jüngster Zeit immer häufiger Behälter aus Glas oder Kunststoff für den Anbau der Kulturen verwendet. Diese Materialien erleichtern die kontrollierte Zucht unter bestmöglichen hygienischen Bedingungen.

Als Nährboden benutzt man biologische Materialien wie Reisstroh, Sägemehl, Maiskolben, Zuckerrohr- und Baumwollabfälle oder Altpapier. Um das Wachstum der Myzelen (Pilzwurzelgeflechte) anzuregen, greift man zu Zusätzen von Kleie, Saccharose oder Gips. Gern wird Weizenkleie verwendet, da diese für eine besonders kräftige und schnell wachsende Pilzbrut sorgt.

In Japan greift man seit kurzem auf die ungewöhnliche Anbaumethode des „Pilzbetts“ zurück, bei der die Hericium erinaceus-Myzelen in Papiertaschen oder Glasflaschen auf engstem Raum in Rekordzeit herangezogen werden. Dadurch gehört dieser Heilpilz gemeinsam mit Champignons und Shiitake zu den am häufigsten auf dem freien Markt anzutreffenden Pilzsorten.

In Deutschland wird Hericium in Glas- oder Folienhäusern unter Wahrung eines extrem hohen hygienischen Standards (Sterilisation, Pasteurisierung) gezüchtet, um den Befall mit Schädlingen (z. B. Trauermücken), Bakterien oder Fremdpilzen (z. B. Grünschimmel) zu vermeiden.

Für die Aufzucht greift man meist auf Getreidekörner (Mais) zurück. Für optimales Wachstum sind Temperaturen von 20-26 Grad Celsius, eine hohe Luftfeuchtigkeit (70-80%), Ventilation und konstante Befeuchtung nötig. Nach einigen Wochen wird die Pilzbrut auf Totholz umgesiedelt, wo die Fruchtkörper des Hericium erinaceus zu ihrer vollen, an Cheerleader-Pompoms erinnernde Gestalt heranwachsen können.